„Liebe rein, Scheiße raus“
Verlag: SP
Autor: Anja Jahnke
Seitenanzahl Print: 300
ISBN: 978-3969669105
ersch. 27.08.22
Klappentext:
Der berufstätigen Mutter Isabella scheint ihr Leben zu entgleiten. Stets damit beschäftigt, allen gerecht zu werden, verliert sie sich und ihre Bedürfnisse völlig aus den Augen. Für die vermeintlich wichtigen Dinge zu funktionieren, führt Isabella in einen Zustand völliger Erschöpfung. Ihr Körper schreit auf und lässt erkennen, dass es an der Zeit ist, die Notbremse zu ziehen. Den intensiven Warnungen zum Trotz gerät Isabella in heftige Auseinandersetzungen mit ihrem jüngsten Sohn. Die Ablehnung des eigenen Kindes wächst mit jeder Situation, in der Oskar ihr mit seiner ungehemmten Wut gnadenlos den Spiegel vorhält.
Wagt Isabella den Blick in ihr Innerstes und begibt sich auf die Reise zu sich selbst? Oder bricht die Familie unter der Last zusammen?
Fühlst du dich überfordert als berufstätige Mutter?
Darfst du als Mutter eine Auszeit nehmen und DIR etwas Gutes tun?
Und wie schaffen das nur die anderen?
Plagen dich solche Gedanken? Dann empfehle ich dir den Roman mit autobiographischen Zügen von Anja Jahnke .
Als ich den Klappentext Ende Juni '22 bei der Autorin las, wusste ich, dass ich unbedingt ihre Geschichte lesen muss. Dieses Buch ist extrem emotional und öffnet in gewisser Weise Türen; aber auch (und das hauptsächlich) das Herz, um die verschiedenen Emotionen erst mal zu zulassen.
„Liebe rein, Scheiße raus“ ist das Debüt von Anja Jahnke, man hat jedoch keinen „Anfänger“-Charakter, sondern findet einen flüssigen Schreibstil vor, welcher nicht fesselnder sein könnte.
Die Autorin beweist schon allein mit ihrem Titel eine Menge Mut, mit dem Inhalt jedoch noch soviel mehr, dass ich mir gerne würde eine Scheibe davon abschneiden!
Der Roman ist nichts für zwischendurch, die Leser*innen sollten sich Zeit und Ruhe dafür nehmen.
Mir gefiel es so gut, sodass ich trotz der etwas ernsteren Story nur so durch die Seiten flog und soviel wie nur irgend möglich in mich aufgenommen habe.
Ich kann zu 101% die Protagonistin Isabella verstehen, denn als mein Kind noch ein Baby/Kleinkind war, hatte auch ich (das gebe ich zu) einige der Gedanken von Bella.
Mir wurde teilweise auch ein Spiegel vorgehalten, zwar nicht vom eigenen Kind, sondern vom (damaligen) Partner in irgendeiner Art und Weise, da er durch seine Montageeinsätze und dergleichen immer nur „den Moment“ sah, indem er verfügbar war, aber oft fühlte ich mich allein gelassen und kam an meine Grenzen.
Zitat:
„Wir stehen da.
Mit den Händen auf unseren Herzen.
Ich atme tief, aber ruhig.
Ein Lächeln macht sich
auf meinen Lippen breit.“
Nie hätte ich für möglich gehalten, dass mich eine Geschichte so krass berühren könnte, wie es dieses Buch getan hat. Ich empfehle dieses Buch nicht nur Müttern, sondern auch Frauen, die (noch) keine Kinder haben, denn auch sie sind nicht vor Ängsten oder gar Depressionen gefeit. Auch werde ich ganz bestimmt das eine oder andere Exemplar verschenken und mir selbst mit der Printausgabe auf der Buch Berlin eine Freude machen.
Dieses Buch ist nicht nur ein Roman, sondern auch ein Ratgeber (und Herzensbuch) und ich möchte nicht mehr missen, welche Werte es vermittelt.
Bei diesem Buch könnte ich mir super gut ein Hörbuch vorstellen, {Achtung Spoilergefahr} besonders zu dem Teil des Retreats, als die Meditation „gesprochen“ wurde. Da wäre ich sehr gespannt, wie das dann klingt (und man sich als Zuhörer fühlt).
Ich gebe dem Buch 5+/5⭐ Sterne und eine klare Leseempfehlung!
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